Die „Bürgerversicherung“ – eine Lösung zur Abschaffung der Zweiklassengesellschaft bei den Krankenversicherungen?
Viele Bürger beschweren sich über die Zweiklassengesellschaft bei den Versicherungen in Deutschland. Die gesetzlich Versicherten wirken oft benachteiligt gegenüber den Privatversicherten. Doch was ist da wirklich dran? Und ist eine einheitliche Bürgerversicherung die Lösung? In diesem Beitrag möchte ich auf diese Fragen einmal eingehen.
Die Versicherungen profitieren voneinander
Unabhängig vom Einkommen haben alle Bürger einen gleichberechtigten Zugang zur Gesundheitsvorsorgen und freie Arztwahl. Einer der Hauptvorwürfe an die Zweiklassengesellschaft sind die unterschiedlichen Wartezeiten beim Arzt. Dabei ist Deutschland auf Platz 1 in Europa, was die kurzen Wartezeiten beim Arzt angeht.
Zudem sind die Bürger mit dem Gesundheitssystem so zufrieden, wie noch nie. Dabei sind 92% der Bürger mit der privaten Krankenversicherung (PKV) und 90% mit der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) zufrieden. Das ist kein Zufall, denn das Miteinander der beiden Versicherungen führt zu innovativen Lösungen und einer verbesserten Versorgung.
Wie man so schön sagt: „Konkurrenz belebt das Geschäft“. Denn die PKV dient meistens als Türöffner für neue Therapien und Geräte. Diese Maßnahmen werden frühzeitig erstattet und die GKV zieht im Anschluss nach und nimmt die neuen Maßnahmen auch in ihr Angebot auf. Somit gibt es keinen Stillstand im Wettbewerb und jeder Patient profitiert.
Die Einheitsklasse in anderen Ländern
Alle Länder mit Einheitsklassen haben eine Zwei-Klassen-Medizin. Das klingt im ersten Moment komisch, doch dort werden die medizinischen Leistungen viel stärker rationiert. Denn die meisten Einheitsversicherungen sehen nur eine niedrige Grundversorgung vor. Nur wer einen Arzt bezahlen oder sich eine Zusatzversicherung leisten kann, bekommt einen Zugang zur Spitzenmedizin. Das ergibt dann in der Tat eine Zweiklassengesellschaft, bei der wohlhabende Menschen in der medizinischen Versorgung bevorzugt werden.
Ärzte benötigen die beiden Versicherungen
In Falle der Bürgerversicherung würden den niedergelassenen Ärzten im Jahr ca. 6 Milliarden Euro fehlen. Dadurch müsste jeder sechste Arzt seine Praxis schließen. Zudem würden dem ganzen Gesundheitssystem 12 Milliarden Euro fehlen, da die zusätzlichen Beiträge der PKV wegfallen. Weitere Folgen sind, dass knapp 50.000 Arbeitsplätze bei den Versicherungen wegfallen und 300.000 Jobs in der Gesundheitsversorgung bedroht wären. Außerdem würde die Beitragsbemessungsgrenze angehoben werden, um diese Lücke auszugleichen. Somit würden auch die Beiträge für die Mittelschicht ansteigen.
Der demografische Wandel belastet die GKV
In der GKV läuft es wie bei der Rente. Die Erwerbstätigen versorgen die Rentner mit ihren Beiträgen mit. Wenn es in Zukunft weniger junge Menschen und mehr Ältere gibt, stehen wir vor demselben Problem, wie bei der Rente. Das Stichwort hier lautet Altersarmut. Es wird immer schwerer für die Erwerbstätigen für mehr ältere Leute die Leistungen zu bezahlen.
Private Krankenversicherung
Profitieren Sie als Freiberufler von der Versicherungsfreiheit. Alle Vorteile der privaten Krankversicherung finden Sie hier im Überblick.
Bei der PKV hingegen wird ein anderes Modell verwendet. Jeder Privatversicherte sorgt für seine steigenden Kosten im Alter selbst vor. Dadurch kommt es nicht zu Ungerechtigkeit zwischen den Generationen.
Eine Bürgerversicherung bringt Probleme mit sich
Deutschland hat aktuell eins der besten Gesundheitssysteme der Welt und die Bürger sind damit so zufrieden wie nie zuvor. Eine Bürgerversicherung hätte für das Gesundheitssystem viele negative Konsequenzen, da die private und die gesetzliche Krankenversicherung voneinander abhängig sind. Viele Ärzte müssten ihre Praxis schließen und es wären viele Arbeitsplätze gefährdet. Insgesamt würde der Zweck eines faireren und ausgeglichenen Gesundheitssystem verfehlt werden. Damit ist unser System aktuell die beste Lösung und biete viele Vorteile für gesetzlich und privat versicherte Menschen.
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