Finanzielle Absicherung für Selbstständige in der Corona-Krise
Die aktuelle Corona-Krise beschäftigt weltweit die Menschheit und stellt uns vor große Herausforderungen. Auch die wirtschaftlichen Auswirkungen sind enorm und es werden verschiedene Hilfs- und Absicherungsmaßnahmen für Unternehmen und Privatpersonen aufgestellt.
Selbstständige sind aktuell von der Corona-Krise besonders betroffen, denn wegfallende und aufgeschobene Projekte oder auch allgemein das Social Distancing führen dazu, dass Sie Ihre beruflichen Tätigkeiten meist nicht mehr wie gewohnt ausüben können. Doch wie kann man sich als Selbstständiger absichern? Gibt es neben den staatlichen Hilfspaketen auch andere Möglichkeiten die Existenz zu sichern?
Der Staat unterstützt Sie
Das staatliche Soforthilfeprogramm für Solo-Selbstständige und Kleinunternehmer steht an oberster Stelle, um schnelle Hilfsgelder zu erhalten, wenn man von der Corona-Krise betroffen ist.
Sie können auch Maßnahmen wie das Aussetzen von Steuervorauszahlungen oder die Stundung von Steuern beantragen.
Die Bundesländer haben ebenfalls unterschiedliche Maßnahmenpakete geschnürt. Im Vordergrund stehen auch hier primär Steuererleichterungen. Allerdings sind dies nicht die einzigen Möglichkeiten.
Im Folgenden finden Sie eine Übersicht, welche weiteren Finanzierungs- und Förderprogramme derzeit im Vordergrund stehen und was gegebenenfalls zu beachten ist.
KfW-Kredit
Der KfW-Kredit ist nicht nur in Krisenzeiten ein bekanntes Finanzierungsprogramm. Als KfW-Corona-Hilfe bietet die KfW-Bank aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Lage die Kredite für Unternehmen, Selbstständige und Freiberufler allerdings zu vergünstigten Konditionen an. Den Kredit können Sie bei der eigenen Bank oder Sparkasse beantragen.
Was ist zu beachten?
Es wird vorausgesetzt, dass die finanziellen Schwierigkeiten erst nach dem 31.12.2019 entstanden sind. Ob der Kredit gewährt wird, entscheidet Ihre Bank, die bei Genehmigung auch den Großteil des Risikos übernimmt. Auch wenn die Banken bemüht sind die Kreditprüfung möglichst schnell durchzuführen, sollten Sie wegen der derzeitigen hohen Nachfrage mit einer verlängerten Wartezeit rechnen. Sollte die Krise schneller vorbei sein als erwartet, und der beantragte Kreditrahmen nicht weiter benötigt werden, haben Sie die Möglichkeit, kostenfrei auf einen Teilbetrag zu verzichten.
Ein Rat an alle Selbstständigen an dieser Stelle: Wägen Sie zunächst ab, ob Alternativen in Frage kommen, denn dieses Darlehen ist in voller Höhe zurückzuzahlen.
Arbeitslosengeld II
Jeder Selbstständige kann selbstverständlich, wie jeder andere Mensch auch, in Notsituationen Arbeitslosengeld II beantragen – auch bekannt als Grundsicherung oder Hartz IV.
Sollten Sie also keine oder nicht genug Aufträge haben, können Sie sich hier an das Jobcenter wenden.
Was ist zu beachten?
Da auch hier kein Publikumsverkehr zugelassen ist, sollten Sie Ihren Antrag telefonisch oder schriftlich bei Ihrem zuständigen Jobcenter einreichen. Die Offenlegung der Vermögensverhältnisse und auch die Prüfung der Wohnungsmiete wird dabei für ein halbes Jahr ausgesetzt. Dies gilt für Bewilligungszeiträume, die zwischen dem 01.März 2020 und dem 30.Juni 2020 beginnen. Es wird vorausgesetzt, dass es sich um nicht erhebliches Vermögen handelt, was in dem eingereichten Antrag erklärt werden muss.
Arbeitslosenversicherung
Eine spezielle Versicherung für die aktuelle Krise gibt es nicht. Allerdings greift natürlich auch die Arbeitslosenversicherung, wenn Sie diese im Voraus bei der Bundesagentur für Arbeit versichert haben.
Was ist zu beachten?
Sollten Sie sich arbeitslos melden und dadurch Arbeitslosengeld in Anspruch nehmen, sind nur Nebentätigkeiten erlaubt. Ansonsten gelten Sie in diesem Fall nicht mehr als arbeitslos.
Für den Abschluss einer Versicherung für die Sicherung Ihrer Existenz in der aktuellen Krise ist es leider schon zu spät. Allerdings zeigt diese Situation, dass es wichtig ist, sich abzusichern. Es ergibt also durchaus Sinn, dass Sie sich für die kommenden Herausforderungen versichern, falls Sie das noch nicht getan haben sollten. Weitere Interessante Artikel zum Thema Corona finden sie hier: effektives Zeitmanagement in der Krise, Remote arbeiten und erfolgreiche Kundenakquise in der Krise.
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