Trends und aktuelle Entwicklungen für die Zukunft von Freiberuflern
Der Arbeitsmarkt ist immer in Bewegung - sei es durch die Digitalisierung, Industrie 4.0 oder IoT. Der derzeitige digitale Wandel sorgt für einen Umbruch in allen Branchen und Berufsfeldern. Für die Zukunft von Freiberuflern ist es wichtig sich mit den aktuellen Trends und Entwicklungen vertraut zu machen.
IT Fachkräfte – nach wie vor Mangelware!
Laut einer Studie des IT-Verbands Bitkom sind 83 Prozent der befragten Unternehmen der Meinung, dass es immer noch zu wenig IT-Spezialisten gibt. Die Mehrzahl der Firmen (65 Prozent) rechnen im Jahr 2020 sogar mit einem noch stärkeren Engpass als in den vorherigen Jahren. Auch die Zeit für das Recruiting sowie das Onboarding spielt hier mit rein.
Um eine Position in Festanstellung neu zu besetzen, benötigt ein Unternehmen im Schnitt sechs Monate Zeit. Selbständige IT-Spezialisten lassen sich jedoch deutlich schneller rekrutieren – meist schon innerhalb eines Monats.
IT-Jobs sind für Unternehmen dennoch eindeutig schwerer zu besetzen als andere Stellen. Das geht auch aus der Studie von Bitkom Research hervor. Hier gaben 40% der befragten Unternehmen an, dass die Besetzung von IT-Stellen länger als die anderen Positionen dauere. Da der Wert vor einem Jahr noch bei 31% lag, wird angenommen, dass es sich um eine steigende Tendenz handelt.
Diese Annahme spiegelt sich auch anhand der Zeit wider, wie lange eine IT-Stelle unbesetzt bleibt. Zwar dauere die Neubesetzung im Schnitt ganze 6 Monate, allerdings gaben 18% der Unternehmen an, dass eine Stelle im Vergleich zum Vorjahr länger als 6 Monate unbesetzt blieb. Hieraus ergibt sich eine Steigung von 8%.
Angesichts der Tatsache, dass die IT deutlich kürzere Innovationszyklen als andere Unternehmensbereiche hat, besteht die Gefahr, dass in der Zeit, in der eine Stelle unbesetzt bleibt, Projekte outgesourced werden oder überhaupt gar nicht erst zustande kommen. Hier zeigt sich klar der Mehrwert, den ein im Vergleich schnell rekrutierbarer IT-Freiberufler liefern kann.
Software Entwickler besonders gefragt
Die Studie der Bitkom Research zeigt, dass Software Entwickler besonders gefragt sind. Bereits jedes dritte Unternehmen hat mindestens eine offenen IT-Stelle (32 Prozent) für Programmierer ausgeschrieben. Dahinter folgen die IT-Anwendungsbetreuer (18 Prozent), Data Scientists (13 Prozent), IT-Projektmanager (12 Prozent) sowie IT-Berater und IT-Service-Manager (je 10 Prozent).
Diese Nachfragewerte bestärken die These, dass die Digitalisierung gravierende Veränderungen in Unternehmen mit sich bringt und liefern einen Erklärungsansatz dafür, wohin die ganze Entwicklungskraft fließt.
Wandel in den Programmiersprachen
Nach dem großen Python-Boom des letzten Jahres gewinnt die Programmiersprache weiterhin an Bedeutung, wächst allerdings langsamer als im Vorjahr. Laut Freelancer Kompass verzeichnete Python 2018 noch einen Zuwachs von 119 Prozent. So wuchs die Zahl der freelancermap-Suchanfragen letztes Jahr um 70 Prozent.
Unter freiberuflich tätigen IT-Spezialisten gilt hingegen Javascript derzeit als Top-Skill. Die Programmiersprache erfreut sich großer Popularität und wird beinahe doppelt so häufig gesucht wie noch 2018. Mit einer Steigerung von 95 Prozent verdoppelte sich das Anfragevolumen fast.
Delphi büßt dagegen an Bedeutung ein und wird von weniger Entwicklern als Skill gelistet.
Auch Java Expertise zählt weiterhin zu den wichtigsten Kompetenzen für Selbständige. Die Programmiersprache erlebte dieses Jahr einen regelrechten Boom.
Auswirkungen auf die wirtschaftliche Entwicklung
Die Wirtschaft braucht freie Experten – das schlägt sich auch in den Stundensätzen nieder. Denn der durchschnittliche Stundensatz unter IT-Freelancern nahm erneut zu. Während er im vergangenen Jahr erstmals über 90 Euro auf satte 91,05 Euro kletterte, legte er in diesem Jahr wieder etwas zu und hat sich zuletzt bei 93,89 Euro eingependelt. Der typische Freiberufler ist häufiger männlich und kommt aus Nordrhein-Westfalen. Im Schnitt arbeitet er 45 Stunden und gönnt sich 26 Urlaubstage im Jahr.
Fazit
Der Fachkräftemangel in der IT-Branche verschärft sich zunehmend und es dauert immer länger eine interne IT-Stelle zu besetzen. Die Reaktion der Unternehmen diesem Problem entgegenzuwirken, ist der strategische Einsatz von IT-Freiberuflern.
Dadurch nimmt nicht nur die Nachfrage nach dieser Berufsgruppe zu, sondern auch die Stundensätze steigen an. Hier ist ein positiver Trend für die Zukunft von Freiberuflern zu erkennen.
Schlussendlich ist Freiberuflern zu empfehlen, sich kontinuierlich weiterzubilden, da die Qualität des Profils das wichtigste Entscheidungskriterium für die Beauftragung des Freiberuflers ist. Mit dem steigenden Gehaltstrend geht somit eine stetige Weiterbildung einher.