Nearshoring: Internationale Expertise meets Germany
Herzlich willkommen zum ersten Blogartikel meiner Reihe zum Thema Nearshoring. Ich werde Sie ab sofort mit spannenden Insights, allgemeinen Hilfestellungen und Handlungsempfehlungen rund um das Thema Nearshoring im IT-Sektor beliefern. Mit diesem Blogbeitrag beginnen wir erstmal mit der grundlegenden Frage, was ich mir im Jahr 2019 unter „Nearshoring“ vorstellen kann und warum es ggf. sinnvoll ist, umzudenken.
Was genau bedeutet Nearshoring?
Nearshoring – oder zu Deutsch auch die Nahverlagerung – bezeichnet eine Sonderform des sogenannten Offshorings, also den Bezug von Arbeitskräften aus dem Ausland. Das Nearshoring beschreibt entsprechend den Bezug von Arbeitskräften aus dem benachbarten Ausland. In Deutschland (mit speziellem Blick auf die IT-Branche) sprechen wir hier in der Regel von osteuropäischen Ländern.
Gründe für Nearshoring
Sicherlich kennen Sie das Problem: Das nächste große IT-Projekt steht in den Startlöchern und Sie fragen sich: „Wie soll ich das mit meinen bestehenden Ressourcen besetzen?“ Oder es fehlt an fachlichem Knowhow. Klassischerweise kommen an dieser Stelle Beratungshäuser zum Einsatz. Nun ist aufgrund des starken Umsatzwachstums (2,7 % im IT-Service-Sektor und 6,3 % im Software-Sektor jährlich) Ihr Haus- und Hof-Lieferant ausgebucht und kann nicht fristgerecht liefern.
Ich kann Sie beruhigen: Mit diesem Umstand sind Sie nicht nur nicht alleine, es gibt auch im Rahmen des Nearshorings spannende neue Möglichkeiten und daraus folgende resultierende Vorteile:
Kosteneinsparungen
Einer der Hauptgründe des Outsourcings sind die attraktiven Konditionen, zu denen Sie Ressourcen im Ausland beziehen können. Je nach Anforderungen können hier bis zu 1.000 % im Vergleich zu gleich qualifizierten deutschen Fachkräften gespart werden. Dieser Wert ist gewiss keine Werbefloskel, aus persönlicher Erfahrung aber eher selten. Realistische Einsparpotenziale liegen bei 50–100 %.
Kompensation des Fachkräftemangels
Ein weiterer Grund, warum es immer attraktiver wird, Unterstützung für das Projektgeschäft aus dem angrenzenden Ausland zu beziehen, ist der wachsende Fachkräftemangel und somit die schwindende Verfügbarkeit der entsprechenden Experten. Vielleicht haben Sie es selbst auch schon erlebt, dass Sie Projekte nach hinten verlegen mussten, weil die entsprechende Fachkraft in Ihrem Unternehmen nicht zum gewünschten Zeitpunkt verfügbar war.
Geographische Nähe
Das Outsourcing in das angrenzende und nahe Ausland (besonders nach Mittel- und Osteuropa) bietet entscheidende Vorteile gegenüber weit entfernten Ländern. Zum einen ermöglicht die geographische Nähe Vor-Ort-Einsätze, die bei komplexen Projektteams oder Einarbeitung oft schon unabdingbar sind. Zum anderen zeigt sich, dass die Zusammenarbeit im Projekt aufgrund der geringen kulturellen und oft auch sprachlichen Differenzen sich einfacher und zielführender gestaltet.
Mehr Flexibilität
Der Anteil externer Mitarbeiter wird steigen, was Ihrem Unternehmen wieder mehr Flexibilität sowie die Möglichkeit bietet, sich auf Ihr Kerngeschäft zu konzentrieren. Dazu ein paar Zahlen:
- 4/5 aller Unternehmen nutzen bereits IT-Dienstleister – Sie wahrscheinlich auch. Nutzen Sie Ihre externen Ressourcen effizient.
- Eine Umfrage deutscher Unternehmen zum Einsatz externer Dienstleister im IT-Bereich ergab folgendes Ergebnis:
- 5 % Offshoring
- 12 % Nearshoring
- 83 % Onshoring
Es zeigt sich, dass Nearshoring mittlerweile einen deutlich höheren Anteil am Outsourcing hat, als das vor einigen Jahren noch stärker verbreitete Offshoring (geographische Distanz spielt keine Rolle).
Kombisourcing – der moderne Ansatz
Hinter dem Begriff des Kombisourcings verbirgt sich eine Kombination aus Onshoring und Nearshoring. In den letzten 2 Jahren hat diese Form auch bei kleinen und mittelständigen IT-Beratungen zugenommen. Sprechen Sie Ihren Dienstleister doch mal drauf an, ob auch solche Möglichkeiten denkbar wären.
Ein exemplarischer Fall:
Sie beschaffen sich externe Unterstützung bei einem deutschen IT-Beratungshaus, das Ihnen Projektleiter und Berater aus dem eigenen Unternehmen zur Verfügung stellt und Entwickler aus dem angrenzenden Ausland anstellt oder über Partnerunternehmen bezieht. Natürlich wird das Rad hier nicht neu erfunden und es ist bei großen IT-Dienstleistern längst gängige Praxis.
Allerdings liegt der Unterschied hier wieder darin, woher die zusätzliche Unterstützung bezogen wird. Dadurch ergeben sich im Vergleich zum Offshoring die oben geschilderten Vorteile und zusätzlich für Sie die Betreuung durch einen deutschen IT-Dienstleister in Kombination mit den Preisvorteilen des Nearshorings.
Fragen zum Thema Nearshoring?
Dieser Artikel dient als erste Einführung in die Thematik Nearshoring. Ich freue mich, wenn ich Ihr Interesse damit wecken kann und stehe Ihnen gerne für einen detaillierteren Austausch oder Rückfragen sowie einer Beratung zur Verfügung.