Die 4 wichtigsten Prinzipien im Freiberufler-Business
„Entweder jemand ist glaubwürdig oder nicht.“ Dieses pauschalisierte Schubladendenken bei der Einschätzung von Mitarbeitern, Geschäftspartnern oder Freunden ist vielfach verbreitet. Häufig ist es schwer, mit Worten genau zu definieren, wem und warum wir jemandem vertrauen oder nicht. Wer selbst glaubwürdig ist hat ein starkes Selbstvertrauen, welches wiederum notwendig ist, um anderen vertrauen zu können. Gerade in Zeiten von Schnelllebigkeit, der Globalisierung und des digitalen Wandels teilen auch wir die Auffassung, dass wir nur dann erfolgreich sind, wenn es uns gelingt, ein Vertrauensverhältnis zu unserem Gegenüber aufzubauen.
Wir alle kennen die Situation, wenn wir im Supermarkt vor einem Regal von hunderten Produkten stehen und uns nicht entscheiden können. Wir tendieren dann zu den Produkten und Firmen, die wir kennen und zu denen wir ein Vertrauen haben. Entweder weil sie uns empfohlen wurden oder wir sie durch eigene Tests für gut empfunden haben. Nicht anders ergeht es uns bei der Suche von Freiberuflern. Bei der Auswahl von fest angestellten Mitarbeitern ist die Glaubwürdigkeit nochmals entscheidender.
Aber wie entsteht Glaubwürdigkeit bzw. wie können wir erkennen woran es noch fehlt? Was können wir selbst tun, damit wir mehr Selbstvertrauen generieren und für andere vertrauenswürdiger erscheinen? Wie glaubwürdig sind wir eigentlich selbst?
Die Antwort darauf ist die erste Voraussetzung für erfolgreiche Veränderung! Der amerikanische Bestsellerautor Stephen M. R. Covey verwendet für die 4 Grundlagen der Glaubwürdigkeit eine Baum-Metapher.
#1 Integrität
Sie bildet das Wurzelwerk des Baums und ist vielfach unter der Oberfläche. Die meisten von uns verbinden mit Vertrauen die Integrität und definieren es schlichtweg mit Ehrlichkeit. Dabei bedeutet es allerdings weit mehr als das. Es geht vielmehr darum, kongruent zu sein und zu handeln. Also mit sich selbst in Einklang zu stehen und eine Übereinstimmung zwischen Worten und Taten herzustellen. Eine integre Person hat den Mut, in Einklang mit ihren Überzeugungen und Werten zu agieren.
#2 Absichten
Unsere Absichten sind der Baumstamm. Hier geht es darum welche Motive wir verfolgen und welche Handlungen daraus resultieren. Vertrauen wächst dann, wenn unsere Absichten ehrlich sind und darauf aufbauen, allen Beteiligten Vorteile zu verschaffen und eine Win Win Situation herzustellen. Wenn schon zum Einstieg in eine Beziehung Zweifel aufkommen, ob es jemand wirklich ernst meint mit dem Gemeinwohl, dann leidet das Vertrauen darunter erheblich. Wir stehen dann dem Ganzen mit einer gewissen Skepsis gegenüber. Der Gegenüber wird es schwer haben uns im Nachgang mit ernst gemeinten Absichten noch zu überzeugen. Das beginnt schon beim Schreiben von E-Mails.
#3 Fähigkeiten
Die Zweige, Äste und Blätter des Baums. Wer lässt sich von einem integren Menschen mit tollen Absichten das System oder unternehmensrelevante Prozesse bearbeiten, ohne dessen Fähigkeiten nur annähernd zu kennen? Oft werden exzellente Mitarbeiter mit tollem Charakter zur Führungskraft befördert und scheitern dann schlussendlich an den eigenen Leadership-Fähigkeiten oder der reinen Selbstüberschätzung. Vertrauen kann nur dann entstehen, wenn auch die notwendigen Kenntnisse und Erfahrung für eine jeweilige Situation/Herausforderung vorhanden sind.
#4 Ergebnisse
Die Früchte die der Baum trägt. Was kann die jeweilige Person, sei es Entwickler oder Berater vorweisen, damit wir ihm/ihr vertrauen? Auch hier gilt: Wer zwar einen soliden Charakter vorweisen kann und sogar auch noch die Fähigkeit für eine bestimmte Aufgabenstellung mitbringt, wird ohne herzeigbare Ergebnisse keine volle Glaubwürdigkeit erzielen können. Vor diesem Dilemma stehen besonders viele junge und neue Unternehmensgründer, aber auch junge Führungskräfte und unerfahrene Vermittlungsagenturen.
Während Integrität und Absichten eher Charakter-Eigenschaften sind, die von Mensch zu Mensch unterschiedlich sind, geht es bei Fähigkeiten und Ergebnissen vor allem um die Kompetenz. Das eine bedingt das andere. Ein Baum mit sattem Grün und reifen Früchten wird in den Folgejahren nicht bestehen können, wenn die Wurzeln faul- und Stamm wie Äste morsch sind. Umgekehrt wachsen ein solider Stamm und tragfähige Wurzeln nur dann heran, wenn der Baum Jahr für Jahr schönes Laub und reife Früchte austreibt.
So macht es Sinn früh im Anbahnungsprozess transparent über seine Absichten zu sprechen und die, das Projekt betreffenden Umstände gemeinsam abzugleichen. Schönreden ist hier nicht das Mittel der Wahl und auch bei den Rahmenbedingungen für das Projekt sollte eine Win Win Situation für alle Beteiligten entstehen. Wir unterstützten Sie dabei fachlich und menschlich das entsprechende Fundament für die Zusammenarbeit zu bauen und legen hier den entsprechenden Fokus fest. Nur wer die Anforderungen korrekt aufnimmt und versteht, ist in der Lage, die passenden Fähigkeiten in Form geeigneter Kandidaten zur Verfügung zu stellen, sodass am Ende ein nachhaltiges Ergebnis entsteht. Bestenfalls entstehen so sogar neue Freundschaften.