Anisa Canaj
26. März 2021

Investieren als Freiberufler (Teil 3) – Die 8 meist gestellten Fragen

Teil 3: Investment als Freiberufler - Die 8 meist gestellten Fragen

Nachdem wir uns in Teil 1 und Teil 2 mit den Meilensteinen, Arten und Anlageklassen der Investition für Freiberufler beschäftigt haben, möchten wir Ihnen im dritten Teil unserer Investmentreihe die meist gestellten Fragen zum Investieren als Freiberufler, die uns erreicht haben, beantworten.

1) Ab welcher Summe muss ich mein Investment als Freiberufler versteuern?

Als Freiberufler müssen Sie Ihr Investment ab einer Summe in Höhe von 802€ versteuern. Jeder Kapitalertrag und Gewinn bis zu 801€ ist damit steuerfrei. Bei verheirateten Personen liegt der Steuerfreibetrag bei 1602€. An dieser Stelle ist es noch erwähnenswert, dass bei 802€ nicht 802€ versteuert werden, sondern nur der 1€ der über dem Freibetrag liegt.

Tragen Sie Steuerfreibeträge ein

Steuerfreibeträge können Sie bei jedem Bausparvertrag oder Depot vorher eingetragen. Achten Sie darauf, dass Ihr Freibetrag als Freiberufler die 801€ nicht überschreitet, da das Investment sonst in der Steuererklärung erwähnt werden muss.

2) Fallen Steuern an, wenn ich als Freiberufler in Aktien investiere?

Für Aktien wird eine Kapitalertragssteuer bzw. eine Abgeltungssteuer inklusive Soli gezahlt und wenn Sie Kirchenmitglied sind, auch die Kirchensteuer. Der Standardsteuersatz für die Kapitalertragssteuer bzw. Abgeltungssteuer liegt in Deutschland bei 25%. Sie müssen jedoch nicht jede Aktie versteuern. Steuerfrei sind nämlich Aktien, die vor 2019 erworben wurden.

Achtung beim Investment als Freiberufler in ausländische Aktien

Bei ausländischen Aktien kommen, die für das jeweilige Land anfallenden Steuern, hinzu. Für Aktien aus Amerika fällt zum Beispiel die Quellensteuer mit einem Steuersatz in Höhe von 30% an. Da es aber ein Handelsabkommen zwischen Deutschland und den USA gibt, welchs die Quellensteuer auf 15% senkt, können Sie eine doppelte Versteuerung vermeiden.

Vermeiden Sie die Doppelsteuer

Vermeiden können Sie die Doppelsteuer, indem Sie die Tradesteuer mit 15% beantragen, wenn diese nicht automatisch im Online-Steuerportal angepasst ist. Bei nicht EU-Ländern oder asiatischen Staaten kann beim Investieren in eine Aktie aus dem jeweiligen Land ebenfalls die Doppelsteuer anfallen.

Unser Zusatztipp

Gut zu wissen ist außerdem auch, dass der Verkauf von Goldmünzen und Barren steuerfrei ist. Auch der Gewinn wird nicht versteuert.

3) Gehören Aktien in die Steuererklärung?

Die Steuern, die für Ihre Aktien anfallen, sollten Sie in Ihrer Steuererklärung aufführen. Standardgemäß erhalten Sie einmal im Jahr einen Jahresabschlusszettel vom Depot zugeschickt. Diesen können Sie dann zum Steuerberater bringen. Mittlerweile gibt es auch viele Tools, die den Jahresabschlusszettel automatisch in Ihre Steuererklärung einfügen.

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Freelancer Magazin Ausgabe September 2020

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4) Welcher Anlagetyp bin ich?

Sie können ein aktiver oder aber auch ein passiver Anlagetyp sein. Wenn Sie als Freiberufler wenig Zeit in das Thema Investment stecken wollen oder können, dann eignet sich die passive Investition besonders gut für Sie. Wenn Sie wiederum viel Zeit in das Investment-Feld investieren wollen, dann können Sie aktiv investieren.

5) Wann ist der richtige Zeitpunkt zum Investieren?

Fangen Sie am Besten so früh wie möglich mit dem Investieren an – bestenfalls schon mit Beginn Ihres ersten Jobs oder Projekts. Je früher Sie nämlich damit anfangen, desto früher kann Ihr Vermögen auch für Sie arbeiten. Anfänglich bietet es sich an wenig Geld zu investieren und den Invest mit steigendem Einkommen zu erhöhen.

6) Wie viel Geld sollte ich als Anfänger investieren?

Es wird empfohlen mit 10% des Gehalts zu beginnen. Diese 10% sollten auch sofort am Anfang und nicht erst am Ende des Monats investiert werden.

7) Sind P2P Kredite seriös? Wenn ja, wie viel Prozent sollte ich in P2P Kredite investieren?

P2P Kredite sind seriös. Sie müssen jedoch immer vor Augen haben, dass P2P Kredite ein Hochrisikoinvestment darstellen. Die Gefahr ist immer da, dass eine Person das Geld nicht zurückzahlt. Wir empfehlen deshalb nicht mehr als 5% des Gehalts in P2P Kredite zu investieren.

8) Lohnt sich als Freiberufler ein Investment in Lego?

Abweichend von den klassischen Investitionen für Freiberufler, gibt es weitere Investmentmöglichkeiten, die zunächst nicht bedacht werden. Wir denken, dass sich ein Investment in Lego lohnt. Sie können veraltete Modelle für den 20-fachen Wert verkaufen. Sie müssen hier nur auf die richtige Zielgruppe treffen. Dies gilt übrigens nicht nur für Lego, sondern auch für alte Figuren. Ein Investment in Lego oder aber Figuren ist ein Investment, in welches Sie viel Zeit investieren sollten. Sie können mit einem Zeitaufwand von mindestens 8 Stunden pro Woche rechnen.

Haben Sie noch Fragen zum Thema Investieren als Freiberufler? Dann melden Sie sich sehr gerne bei mir.



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